2. HÜ

Ob stofflicher Vermittler oder Informationsübermittler, es steht in der Mitte; unser Medium. Aber warum Gedächtnis. Wie schon in meinem Beitrag vom 24. Oktober erwähnt, ist es der Blickpunkt der Kulturwissenschaften der nicht nur in technischer Hinsicht die Speicherung und Übermittlung im Zentrum sieht. Das Gedächtnis das hier angesprochen ist meint jenes des Warburg, des Halbwachs, des Nora. Nicht unumstritten etwa bei Psychologen, aber dennoch Meilensteine in soziologischer Sicht. Man könnte der Vorlesung vielleicht vorwerfen sie würde zu wenig in die Tiefe gehen, aber an Breite fehlt es ihr sicher auch nicht. Und auch dieser Vorwurf wäre verfehlt. Medienumbrüche, Remedialisierung, Ausbreitung und Hintergründe sind als Detailinformationen abrufbar. Nur wenn diese Botschaft in einer LV über (digitale) Medien nicht ankommen würde, wäre die Aufbereitung verfehlt.
Der Streifzug durch die Geschichte beginnt eigentlich mit einer ganz zentralen Fragestellung. Wo verortet (womit ich tatsächlich dieses Unwort verwendet habe; jetzt und nie wieder) sich die Geschichte in Bezug auf Wissenschaft und Philosophie. Diese Frage kann nicht beantwortet werden aber wir sehen zumindest, daß es in dieser Dreiecksbeziehung Wandlungen gab. Nach dem Verlust der Deutungshoheit im 20. Jahrhundert macht hinkte auch der Einzug der EDV einige Jahre hinterher. Dies lag sicher nicht am Mangel an großen Geistern wie das „Memex“ beweist. Eher daran, daß die historische Forschung nicht Ernst genug genommen wurde und ein einen Vergleich der gegenwärtigen digitalhistorischen Datenlandschaft braucht keinen Vergleich zu scheuen. Qualitativ wie quantitativ liegt mehr vor als bei manch anderen akademischen Fächern und mit der mehr als treffenden letzten Botschaft der LV Einheit, daß Kompetenz allein aus der Spezialisierung der Recherche entsteht möchte ich zu einem Beispiel überleiten.
Auch wenn humanities eine ziemlich „kranke“ Bezeichnung ist (wohl entstanden aus der noch immer währenden Identitätskrise der von den sogenannten Führungswissenschaften geprügelten Historiker), lohnt sich ein Blick auf h-net. Abgesehen von Kongresskalender oder jobguide findet der Interessierte die Möglichkeit des Austausches in unzähligen Diskussionsgruppen die mitunter wichtige Hinweise auf weiterführende Literatur (sei es verlinkt oder als Zitat) enthalten. Aber Vorsicht es bleibt ein Blog, das heißt es ist auch oft nur Quatsch zu finden. Ausführliche Rezensionen gehen zurück bis 1995 und erlauben zumindest einen Einblick in den aktuellen wissenschaftlichen Diskurs. Wer tiefer gehen will benutz den link zu H-Soz-u-Kult. Die Suche nach Zeitschriften wird nicht nur erleichtert sondern es finden sich auch ausreichend links zu den Ursprungs URLs. Was möchte man mehr? Vieles! Vor allem eine Kanalisierung von Abstracts und fulltext Dokumenten wie in der Medizin die medline oder univadis (industriell gesponsert. Aber zugegeben, das faszinierende an den Geistes- und Kulturwissenschaften ist der alles überragende Datenpool, und den zu digitalisieren wird wohl dauern.
Schmale - 8. Nov, 11:14

Schmale

Ja, wie tief kann man in einer VU gehen? Die Frage treibt mich natürlch auch um, vor allem, weil es nicht gelungen ist, außer dieser VU einen weitere LV zu Digitalen Medien einzuführen. Es wäre spannend, stärker philosophisch heranzugehen, oder auch der Medientheorie mehr Raum einzuräumen.

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